Schneller als ich erwartet erreiche ich Kópasker. Entfernungen und Fahrtzeiten kann ich schlecht einschätzen. Aber umso besser. Zum einchecken ist es zwar noch zu früh. Das macht aber nichts. Das Wetter ist weiter traumhaft. So fahre ich gleich weiter nach Rauðinúpur. Dort habe ich im Wanderführer eine interessante kleine Wanderung gefunden, bei der ich hoffe, Basstölpel aus der Nähe sehen zu können.
Der Weg ist abenteuerlich. Die Straße 870 ist in einem so schlechten Zustand. Ich befürchte kurz, ob ich vielleicht ein Schild übersehen habe, das normalen PKWs die Benutzung verbietet ... War aber nicht so. Sie ist eine ganz normale Schotterstraße, die nur lange nicht mehr gepflegt wurde.
Langsam und vorsichtig fahre ich die Strecke bis zur Abzweigung zum Hof Núpskatla. Das sind auch noch ein paar km in keineswegs besserer Qualität. Für die letzte paar Hundert Meter muss man ein Tor öffnen und hinter sich wieder schließen. Ein Schild macht klar, dass man ab jetzt bis zum Erreichen des Parkplatzes das Auto wegen der Vögel nicht mehr verlassen darf.
Die lassen auch nicht lange auf sich warten. Scharen von Kríur (Küstenseeschwalben) "pflastern" die letzten Meter vorm Parkplatz. Es sind überwiegend Jungvögel. Schon flügge, aber noch in elterlicher Obhut und Versorgung. Die fliegen kurz auf als ich komme, um sich 1-2 m weiter wieder hinzusetzen ... Im Schritttempo wäre ich flott unterwegs gewesen.

Aber was solls. Ich habe ja Urlaub, ich habe Zeit und erreiche den Parkplatz auch so. Dort steht schon ein Auto. Eine Frau steigt aus und geht zügig den Weg über den Damm zum Rauðinúper. Ich lasse mir mehr Zeit.