Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn?

Mit 2 Rädern und ganz unmotorisiert.
mum
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Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn?

Beitrag von mum » Di 20. Mär 2012, 21:26

hallo allerseits,

meine Frau und ich fliegen am 29 Juni nach Island für eine Fahrradtour mit Zelt von 5 Wochen.
Über das Internet und unter anderem dieses Forum fand ich schon eine Menge interessanter Informationen und Reiseberichten.

Alle Geschichten haben einen großen gemeinsamen Thema: der Wind!
Da wir in erster Linie die Ring-Route fahren und regelmäßig auf Landstraßen abweichen, um die Gesamtheit des Landes zu erleben (Landmannalaugar, Skaftafell, Kjölur pass und natürlich das 'goldene Dreieck), was ist, in Ihrer Meinung und Ihrer Erfahrung nach, die beste Tour: im Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn? Und, wiederum unter Berücksichtigung der Wind, der F35 von Norden nach Süden oder von Süden nach Norden?

Noch dazu erwähnen, dass, obwohl wir schon mehrere lange Fahrradtouren gemacht haben und nicht unerfahren sind, wir nicht mehr die Jüngsten sind (Sechziger) und möchten es nicht unnötig schwer machen.
Wir freuen uns auf jeden Fall neugierig auf Ihre Antworten und danken Ihnen sehr für die Mühe

Mark & Patricia
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Blacky
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Re: Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn?

Beitrag von Blacky » Di 20. Mär 2012, 21:40

Meiner Meinung nach ist die Reiserichtung absolut egal. Der Wind dreht einfach sehr oft. Ich würde erst vor Ort kurzfristig nach Einholen des Wetterberichts entscheiden.
Peturvilhjalmur
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Re: Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn?

Beitrag von Peturvilhjalmur » Di 20. Mär 2012, 21:56

Wenn man so auf "Gedeih und Verderb" dem Wetter ausgeliefert ist, wie es nun einmal Radfahrer sind, sollte man sich unbedingt nach der Ankunft auf Ísland aktuell über die Großwetterlage für die Insel informieren. Kommt man z.B. mit dem Schiff in Seydisfjördur an, ist es ratsam bei der Touristinformation in Egilstadir um Hilfe zu bitten. Das Wetter in Ísland ist oftmals zweigeteilt, d.h., daß der Norden trockeneres und schöneres Wetter bei der Ankunft hat und im Süden (bei Südwestwetterlage) regnet es vermehrt im Stau vor dem Vatnajökull. Dann macht es nur Sinn, wenn man vom Osten kommt, gleich durch den Norden zu fahren, in der Hoffnung, daß dann auf dem Rückweg durch den Süden, sich das unbeständigere Wetter aus dem Süden weitgehend verzogen hat. Der Wind ist in Ísland so eine Sache. Er ist oft tückisch und bläst von Fjord zu Fjord immer wieder aus einer anderen Ecke. Die kleinklimatischen Bedingungen sind in Ísland oftmals sehr unterschiedlich. Wie so oft, scheint der Wind - gerade bei Radfahrern - immer von vorne zu kommen! Wind kann in Ísland leider recht häufig so stark sein, daß selbst das Schieben eines - natürlich auch noch beladenen - Rades nahezu unmöglich ist. Dann nimmt man am besten den Bus, wenn es denn möglich ist.
Es gibt sicher hier im Forum "einschlägige" Berichte von Radfahrern mit entsprechenden Erfahrungen!
Gruß Peturvilhjalmur
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Olaf
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Re: Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn?

Beitrag von Olaf » Di 20. Mär 2012, 22:19

Einen großen Unterschied gibt es wohl nicht, und man kann es immer anders erwischen, als man denkt. Wie schon Peturvilhjalmur denke auch ich, dass der Regen auf Nord- und Südseite vielleicht eher ausschlaggebend sein sollte, als der Wind.

Aber sehr oft herrschen westliche Windrichtungen vor. Und beim Radeln bekommt man den Wind am meisten in den offenen Sanderflächen in Südisland zu spüren. Daher kann es tendenziell von Vorteil sein, die Südküste von West nach Ost zu fahren, also die Insel gegen den Uhrzeigersinn zu umrunden. Im Norden kann der Wind zwar auch ganz schön auf die Nerven gehen, aber man hat ohnehin mehr mit Bergen und der schönen Landschaft zu tun, so dass mir der Wind dort in der Regel weniger auffällt.

Für die Kjölur-Route (35) gibt es wohl windmäßig keinen großen Unterschied, wobei, wenn man die Statistiken genau studiert, wahrscheinlich eine leichte Tendenz zu Wind aus Südwesten herauskommt. Würde ich eher vom sonstigen Reiseplan abhängig machen, als vom Wind!

PS: 5 Wochen sind im übrigen eine sehr gute Zeit für eine gemütliche Inselumrundung per Rad!
mum
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Re: Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn?

Beitrag von mum » Mi 21. Mär 2012, 18:17

Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort
Wir werden also erst nach unserer Ankunft in Island je nach Wetterlage entscheiden, welchen Weg wir fahren
Jede weitere Info ist natürlich immer willkommen
Mark & Patricia
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Andi Schönberger
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Re: Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn?

Beitrag von Andi Schönberger » Fr 23. Mär 2012, 13:05

Olaf hat geschrieben:Aber sehr oft herrschen westliche Windrichtungen vor.
@Olaf: ich sag da jetzt nichts dazu, sehe Dir die Windstatistik vom letzten Jahr an :) Die Tiefdruckgebiete haben meist Wind aus SO gebracht und wurden schlagartig von Wind aus NO bis N abgelöst.

Allerdings habe ich die wenigen Kilometer die ich auf der 1er bisher verbracht habe bei sehr starken Westwind erlebt :)
Das drückt dann die Geschwindigkeit auf 13-8 km/h :lol: Also eigentlich auf die durchschn. Geschwindigkeit im Hochland.
Insofern hat Olaf recht die Statistik nicht :)

@Mark: Ich persönlich würde mich bei einer solchen Tour nicht vom Wetter abhängig machen, was die Richtung betrifft.
5 Wochen sind lang und das Wetter kommt wie es kommt. Die Etappen sollten meiner Meinung nach schon gut geplant sein und die Übernachtungen ebenso. Das hängt natürlich mit dem Rad schon sehr von der Richtung ab die Ihr fahren möchtet.

Rein vom Gefühl her würde mir die Variante "gegen den Uhrzeigersinn" besser gefallen! Das hat aber eher mit dem Ablauf der Tour zu tun. Zuerst die Südküste, Ostküste in den Norden. Dann eine Hochlandquerung um wieder ins Grüne zu kommen. Das hat schon was. Die Kjöllur würde mir von N nach Süd auf alle Fälle besser gefallen. Aber das nur mein persönlicher Geschmack.

Vielleicht findet Ihr beiden da noch Anregungen

Godaland http://vimeo.com/3483219
Cost to Glacier http://vimeo.com/3499657

wind_2011.JPG
LG Andi
Island Bildergallerie: http://www.andreas-schoenberger.at
Video Portal http://vimeo.com/user1390856/videos
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beorc
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Re: Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn?

Beitrag von beorc » Fr 23. Mär 2012, 20:21

Auf meinen vier Radtouren bin ich drei Mal durch den Süden gefahren. Das erste Mal von West nach Ost meinte es der Wind nicht gut und ich bin von Vik bis Höfn per Bus gefahren (würde ich aber nicht noch mal so machen - man verpasst zu viel). Das zweite Mal bin ich von Ost nach West mal an einem Tag durch gute Windunterstützung innerhalb von fünf Stunden 100 km weit gekommen. Und Tour Nr. 3 (wieder von West nach Ost) war es sehr durchwachsen. Z. B. wechselte mitten am Tag der Wind von heftigen Gegenwind auf gut unterstützenden Rückenwind. Fazit für mich, einen Rat welche Richtung besser ist könnte ich nicht geben.
Auch für das Hochland hätte ich keine bevorzugte Richtung. Die Kjölur bin ich mal von Süd nach Nord und die Sprengisandur von Nord nach Süd gefahren. Beide Touren verliefen problemlos. Wind und Wetter waren OK. Ich denk ich habe halt auch etwas Glück gehabt.
Sich am Startpunkt über die Wettervorhersage zu informieren halte ich nicht für schlecht. Die Vorhersagen in der Zeitung oder dem Fernsehen (in fast jeder Tanke zu sehen) sind nach meiner Erfahrung nicht schlecht und können helfen zu mindest die erste Woche in vernünftigen Wetter zu fahren. Die nächsten vier Wochen musst du dann aber einfach Glück haben. Und daher würde ich die Tourenplanung nach nicht zu detailliert machen. Denn wenn du Ziele unbedingt erreichen musst kann es in Stress ausarten. Ich habe mir so die Freiheit erhalten z. B. je nach Wetter eben einiges über 100 km oder eben nur knapp 40 km am Tag zu fahren. Übernachtungsplätze (Camping, JH etc.) findest du meiner Meinung nach genug um relativ spontan zu übernachten.
mum
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Re: Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn?

Beitrag von mum » Fr 30. Mär 2012, 12:42

Vielen Dank für Ihre interessanten neuen Beiträge

@beorc
Ich machte einen Fahrplan (siehe unten)
Damit haben wir ein Übersicht. Wir nageln uns niemals fest auf ein Ziel das unbedingt erreicht werden MUSS, und da wir nichts gegen ein frei Lager haben wird da wenig oder gar kein Stress sein.
Wie Sie sehen werden gibt es nur wenige große Etappen. Mit einem guten Rückenwind, können wir sogar vielleicht zwei am ein Tag machen.
Gibt uns gleich einen Ruhetag (wandern Tag) mehr ...


@andi
das ist noch einmal eine interessante Übersicht !
Wenn ich Juni 2011, mit meine Route vergleiche dann ist es nicht so schlecht …

Ich freue mich jeden Tag mit dem Wetter (http://en.vedur.is/weather/forecasts/elements/ # type = Wind) und beachten Sie, dass bereits für sechs Wochen der Wind überwiegend, sagen vor allem aus dem Westen und Süden kommt. Für kommenden Montag zum ersten Mal Wissenschaftler sagen voraus, Wind aus dem Norden und teilweise aus dem Westen ...
Allerdings ... in der Literatur wird nicht selten, dass die meisten Wind aus Norden und Osten kommt erwähnt. Kehrt die vorherrschende Windrichtung mit der Jahreszeit? Ich denke, das könnte am besten sein ...

GruBe
Mark & Patricia

Routeplan
29/jun : A: 23u55 Keflavik > camping Alex
30/jun : > Reykjavik
1/jul : > splitsing [417] 21km - Hveragerei [1]
2/jul : > [1] Selfoss > [26] Laugaland(camp 48 km) - Leirubakki
3/jul : > [26] [F225] Landmannalaugar
4/jul : /////
5/jul : > Holaskjol
6/jul : > [208] [1] Kirkjubaejarkaustur
7/jul : > [1] [998] Skaftafell
8/jul : /////
9/jul : > [1] Jökulsarlon
10/jul : > [1] Höfn
11/jul : > [1] halverwege Höfn-Djupivogur
12jul : > [1] Djupivogur
13jul : > [1] 23km [939] Öxi pas [938] [1] Egilstadir
14jul : > [1] Skjöldolfsstadir
15jul : > [907] [901] Mödrudalur
16jul : > [1] Grimstunga
17jul : > [1] [862] Dettifoss (westelijke oever) Asbyrgi
18/jul : > [85] Husavik
19/jul : /////
20/jul : > [87] Reykjahlid (Myvatn)
21/jul : /////
22/jul : /////
23/jul : > [1] Godafoss - Sigridarstadir
24/jul : > [1] Akureyri
25/jul : > [1] Varmahlid
26/jul : > [1] [35] (Afangi slechte camping)
27/jul : > [35] Hvreravellir
28/jul : > [35] Hvitarnes meer (ev. + 8km naar camping)
29/jul : > [35] Gullfoss > Geysir
30/jul : /////
31/jul : > [37] [365] Pingvellir
1/aug : > Reykjavik
2/aug : /////
3/aug : > Terugreis

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